Sonntag, 20. April 2008

Das Clickertraining

Ich möchte heute etwas über das Clickertraining schreiben, denn dies ist in der Hundeschule ein sehr wichtiges, eigentlich das Hauptthema.

Den Clicker gibt es mittlerweile in verschiedenen Ausführungen, von normalen Boxenclickern bis zu Bottonclickern. Welchen Clicker man bevorzugt, ist einfach Geschmackssache.
Der Clicker dient als sekundärer Verstärker und signalisiert dem Hund, dass ein Leckerlie folgt - es ist also im Grunde das Versprechen auf ein Leckerlie. Der Hund lernt dies sehr schnell. Ein paar Mal wird geclickt und der Hund bekommt sofort danach ein Leckerlie. Dann hat der Hund das System meist schon verstanden und der Clicker kann im Training angewendet werden.

Im Training ist der Clicker sehr vielseitig: Der Clicker kann zum Erlernen und Festigen des Grundgehorsams angewendet werden, zur Verhaltenstherapie z.B. bei Aggressionsproblemen gegenüber Menschen und / oder Hunden, bei Unsicherheit und Ängstlichkeit und natürlich beim Trickdogging und bei der Nasenarbeit. Die Bandbreite ist riesig!

Vorteile beim Clickertraining gibt es viele: Das Geräusch des Clickers ist sehr prägnant, es ist ein Geräusch, welches in unserer Umwelt nicht vorkommt, ist immer gleich und emotionslos. Weiterhin kann der Hund sehr genau bestärkt werden, in der Sekunde, in der der Hund das Verhalten zeigt, kann man bestärken. Mit der Stimme ist man teilweise zu langsam. Der Hund weiß, nach dem Click kommt das Leckerlie und so kann man später dann ruhig einmal kramen, wenn das Leckerlie nicht gleich parat ist. Die Hunde haben meist (noch) mehr Spaß am Training, sie sind motivierter und arbeiten mit großer Begeisterung mit. Weiterhin bieten uns viele, neue Möglichkeiten durch das Shapen (=Verhalten formen), der Hund kann sich mit Hilfe des Menschen neue Tricks erarbeiten, dies macht Spaß und stärkt die Beziehung zwischen Hund und Mensch ...

Neben dem Clicker bietet sich das Arbeiten mit einem Markersignal (z.B. Zungenschnalzen) sowie ein Markerwort (z.B. click, keks, ...) an. Wenn der Clicker mal Zuhause liegt, dann hat man noch sein Markerwort. Außerdem braucht man für diese Signale keine freie Hand, dies eignet sich z.B. für Hunde, die man mit beiden Händen halten muss.

Clickert man erst einmal, dann kommt man nicht so schnell davon weg ;) Ausprobieren schadet nie, lasst euch einfach darauf ein - ihr werdet staunen, wie viel ein Hund lernen kann und wie viel Spaß ein Hund dabei haben kann!

Wenn Sie Interesse am Clickertraining haben, dann helfen wir Ihnen gerne beim Ein- oder Umstieg!

Gibt es Fragen? Schreibt einfach hier ein Kommentar, ich werde gern alle eure Fragen beantworten.

Habt ihr Erfahrungen mit dem Clickertraining? Dann berichtet doch hier von euren Erfahrungen und Eindrücken ... ich bin sehr gespannt!

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Anne,

schon seit langem bin ich eine Besucherin deiner Homepage und deinen Blog finde ich sehr toll.

Tja nun ich habe eine Frage zum Clickern.. Alle Sprechen davon, viele machen es aber bei uns klappt es einfach nicht.

Meine Hündin ist Hyperaktiv und ich habe sehr sehr viel mit ihr zu kämpfen. Sie ist erst 15Monate alt. Ich habe gedacht, dass ich mit ihr clickern werde, jedoch habe ich von vielen Seiten gehört, dass man bei einem Hyperaktivem Hund nicht clickern darf/sollte, ebenso darf/sollte man nicht immer alles ständig wiederholen.
ich habe es trotzdem versucht, mit garkeinem Erfolg. Meine Hündin kann sich wenn es hochkommt 3sek am stück konzentrieren... ich habe schon so oft versucht sie auf den Clicker zu konditionieren.. es klappt nicht, sie versteht es nicht, ja an manchen Tagen hat sie sogar Panik vor dem Geräusch.
Da ich finde, dass du sehr viel Ahnung von Hunden hast und ich mit meinem Latein am Ende bin frage ich einfach mal dich, was du davon hälst :-)

würde mich über eine Antwort hier freuen.

Liebe Grüße
Sabrina mit ihrer Hündin Sanny ;)

Unknown hat gesagt…

Hallo Sabrina,

es freut mich, dass du meinen Blog liest :)

Um dir besser zu helfen, bräuchte ich mehr Infos zu deiner Sanny. Zuerst einmal die grundlegenden Dinge wie Rasse, kastriert oder unkastriert, weiter zum genauen Verhalten von ihr bis zu ihrer Vergangenheit.

Bei hyperaktiven Hunden muss man häufig erst einmal am Erregungsniveau arbeiten, d.h. Entspannung ist sehr wichtig. Wie ist es denn in ruhiger Umgebung bei dir Zuhause? Reagiert Sanny da auf den Clicker? Wenn ja, dann fängst du hier an.

Ich würde dir empfehlen mit Trockenfutter zu arbeiten, nicht mit hochwertigem Futter. Fange mit leichten Übungen an, es eignen sich dazu Kreativübungen sehr gut. Clicke schnell hintereinander und halte die Belohnungsrate für Sanny sehr hoch, ca. 20 - 30 Clicks pro Minute. So verhinderst du Frustration und dein Hund wird ruhiger beim Arbeiten.

Draußen siehst du oftmals an den Ohren, ob sie den Clicker wahrgenommen hat. Registriert sie den Clicker, dann geht meist mindestens ein Ohr nach hinten und du kannst ihr einfach ein Leckerlie zustecken.

Ich kann dir hier natürlich nur grobe Anleitungen geben, um euch wirklich intensiv zu helfen, müsste ich dich und Sanny kennenlernen. Prinzipiell kann aber jeder Hund das Clickern lernen! Hat sie Angst vor dem Clickergeräusch, dann arbeitest du am besten mit einem Markerwort bzw. -signal.

Ich hoffe, ich konnte dir erst einmal für den Anfang weiterhelfen, bin auf deine Antwort gespannt :)


LG Anne und Sanny ;)

Anonym hat gesagt…

Hallo Anne,

meine Sanny ist eine Zwergschnauzerhündin und nicht kastriert, eigentlich sollte sie in die Zucht gehen aber das kann ich mir wohl abschminken, denn ich kann es nicht verantworten, dass sie evtl. ihr verhalten an die Welpen weitergeben würde.

Naja also ich habe sie auch einer, eigentlich, sehr guten Zucht aus den NL. Eigentlich deshalb, weil ich mittlerweile weiß, dass es nur Ausstellungshunde sind und nicht wirklich familienhunde. Ich habe sie mit 10Wochen bekommen, tja bis dahin war sie noch nie an der frischen luft gewesen.
Es war erst mal ein schock für sie, raus zu kommen. Auch hatte sie die ersten zwei monate probleme mit dem regen, denn wenn sie nass wurde, wusste sie nicht was sie machen sollte, sprich sie war es gewöhnt geföhnt zu werden, von trockenlecken hatte sie wohl noch nie was gehört.

Ja ich muss auch zugeben, dass ich anfangs einen sehr großen fehler gemacht habe. Wir sind nämlich, kurz bevor wir Sanny bekommen haben, umgezogen in eine Wohnung mit einem Garten. Da sanny sowieso angst vor allem hatte bin ich die ersten drei monate auch fast garnicht spazieren gegangen.. immer nur in den Garten :-(

ach ja.. Sanny ist Zweithund! Ich habe noch einen Rüden, ebenfalls Zwergschnauzer namens Rox. Die beiden verstehen sich super und lieben sich.

ja ihr würde entspannung wirklich gut tun, aber ich weiß nicht wie ich es anstellen soll. Ich hab mich zwar schon in die Materie eingelesen, aber diese beschreibungen sind wohl leicht bei "normalen" hunden anzuwenden.

Ehrlich gesagt, kann ich garnicht mit ihr arbeiten... ich hab schon resigniert, weil ich einfach nicht die nerven dazu habe.
Sie kann noch so ruhig sein zu hause, wenn sie merkt/riecht das ich leckerlies habe um z.b sitz in der wohnung zu üben. Die Hüpft permanent um mich herum und ist auf 180. Ich habe dann oft einfach gewartet, bis sie ruhiger wird.. das klappt auch aber erst so nach einer stunde. dann willst du mit einer übung anfangen, lässt sie sitz machen, gibst ihr ein leckerlie und das ganze spiel fängt von vorne an. Ebenso hab ich es anstatt der leckerlies mit streicheln als belohnung versucht mit dem gleichen ergebnis, sie wird hibbelig und nichts geht mehr, ja und wenn man die stimme auch nur ein bisschen erhebt, ists ganz vorbei. Man muss mit ihr reden wie mit einem kleinkind in der nacht, dass nicht aufwachen soll.. so ruhig und leise.. richtig einschläfernd.

wenn wir gassi gehen wollen und ich die leine in die hand nehme.. tja dann müsstest du sie mal HÖREN. Sie kreischt und schreit und hüpft und springt. ja es ist jetzt zwar einfach zu sagen:"warte einfach bis sie ruhig ist" aber wenn sie die leine sieht, wird sie nicht ruhig, nein auch nach einer stunde nicht. habe es schon ausprobiert.
ok und draußen geht es dann genauso weiter.. es wird gezogen wie blöd, und gefiept und erst mal alles angebellt. Mein rüde, der super klasse erzogen war macht nun leider auch mit. Wenn ich dann auf der wiese bin, lasse ich beide erst mal rennen... das ist zwar ziemlich gefährlich, denn sie Sanny rennt garantiert erst mal 300m weit weg, und zwar auch aus dem sichtfeld. ich weiß das ich sie so garnicht unter kontrolle habe, aber wenn sie erst mal eine halbe stunde über die wiese rennt, dann kommt sie auch wieder zu mir und ja, dann kann das mädchen sogar vernünftig an der leine gehen.
Draußen üben? tja mein Hund nimmt draußen leider keine leckerlies, sie nimmt sie ins maul und spuckt es gleich wieder aus. Auf den clicker reagiert sie draußen garnicht, das merke ich an ihren ohren, denn diese sind immer ganz nach hinten gestellt.

ja.. das wars erst mal so.

ich weiß, dass man so übers internet nicht wirklich helfen kann aber vielleicht kannst du mir ja ein paar tipps geben.
Hundeschulen gibt es zwar hier so einige, aber einzelstunden? nein, das gibts nicht.

ach ja.. ich war mir sanny in der welpengruppe.. dort wurde sie von den großen welpen als "quietscheball" verwendet, sie haben sie gejagt und immer mit der pfote umgehauen und dabei hat sie natürlich immer gequietscht. das fanden die anderen welpen (Boxer, Labbi und Schäferhund) klasse. Tja wenn ich sie zu mir gerufen habe, damit sie sich mal verstecken kann und nicht gejagt wird, wurde ich richtig angeschnauzt. nach so einem stress war das üben natürlich auch nicht mehr möglich... wobei das sowieso die frage ist, ob ein welpe von ein paar wochen, sitz, platz und fuß durch ziehen und drücken lernen kann.

so das wars erst mal. ich hoffe du schreibst zurück und vielleicht sogar mir einigen tipps :-)

Lg Sabrina

Unknown hat gesagt…

Hallo Sabrina,

was ich da höre, schockiert mich :) Allerdings gibt es viele Übungen und Maßnahmen, die dir helfen können! Und natürlich alles positiv :)

Lebst du denn alleine mit beiden Hunden oder hast du die Möglichkeit getrennt mit den zwei Hunden Gassi zu gehen?

Du kannst gern bei mir Einzeltraining machen, ich würde mich sehr gern dieser schwierigen Aufgabe stellen. Als erstes würde ich bei deiner Sanny eine komplette Anamnese machen, dann können wir einfach mal reden.

Zuerst einmal solltest du deine Hunde am Geschirr führen (falls du noch keines hast), dann rate ich dir dazu, mit den Hunden getrennt Gassi zu gehen, so kann dein Rüde das Verhalten nicht festigen und du kannst mit beiden Hunden konzentriert üben. Mit Sanny würde ich dir eher zu kleinen Gassirunden raten, das kommt natürlich darauf an, wie viel Zeit du hast.

Wenn Sanny sich nicht hinsetzen kann, da sie zu aufgeregt ist, dann versuch erst einmal etwas einfacheres: Lass sie dich anschauen oder lass sie einen Trick machen ...

Ich weiß leider jetzt nicht, wie ich dir über das Internet weiterhelfen soll, denn Sanny hat natürlich nicht nur ein kleines Problem ;) Meiner Meinung nach kann man sicherlich aber eine ganze Menge erreichen mit dem richtigen Training! Auf alle Fälle: Gib nicht auf, versuche ruhig und freundlich mit ihr umzugehen und verliere nie den Mut :)