Montag, 19. Januar 2009

Labradorwelpe Venzel - Welpenschule von Anfang an

Heute durfte ich den Labradorwelpe Venzel kennen lernen. Der süße Knirps ist gerade mal 8 Wochen alt und zog am 16. Januar 09 bei seinen Besitzern ein. Der kleine Kerl ist überraschend ruhig, nach einer netten Begrüßung hat er sich hingelegt und geschlafen - das habe ich schon ganz anders kennen gelernt. Für mich als Hundetrainer war das sehr schön. So war am Anfang Zeit für individuelle Fragen der Besitzerin.

Venzel wird gebarft, d.h. er bekommt rohes Fleisch zusammen mit Gemüse. Das ist das artgerechteste und gesündeste Futter, auch Welpen können es schon bekommen! So bekommt Venzel 100% und 100% Gemüse, dazu zu jeder Mahlzeit eine Messerspitze Kalzium für die Knochen. Einer optimalen Entwicklung steht somit nichts im Wege.

Der kleine Venzel hat heute sein Markerwort "Tom" gelernt, das sogar ziemlich schnell. Wir haben die Übung "Automatisches Sitzen vor dem Menschen" gemacht, hierbei wurde gleichzeitig das Markersignal konditioniert. Venzel hat die Übung schnell verstanden, anstatt an zuspringen, saß er lieber und verdiente sich seine Leckerchen.

Die Übung ist für alle Hunde super geeignet, da das Signal aus der Umwelt kommt - der Mensch, der vor dem Hund steht, ist das Signal, woraufhin sich der Hund setzt. Klasse, oder? So sitzt der Hund auch, wenn wir Menschen einmal nicht aufpassen - und das passiert schon öfters mal.

Umweltsignale im Training zu nutzen ist einfach klasse. So gibt es noch viele Beispiele mehr: Der Hund kann lernen, sich bei Joggern / Radfahrern / Spaziergängern rechts oder links an den Rand zu setzen, ohne das wir als Besitzer dem Hund ein Kommando geben. Signal dafür sind die Jogger / Radfahrer / Spaziergänger. Wenn man möchte, kann der Hund auch lernen in der gleichen Situation zum Menschen zu kommen, bei Schleppleinenträgern auch mit Leine im Maul.

Für jagende Hunde eignet sich das Barriere-Shaping: Der Hund lernt vor natürlichen Barrieren wie hohes Gras, Wald, Hecke oder auch dem Bürgersteig zuerst stehen zu bleiben und dann auch sich hinzusetzen. Dies ist im Grunde einfach. Läuft der Hund auf die Barriere zu, wird kurz bevor der Hund die Barriere erreicht, geclickt. Der Hund wird nach mehrmaligen Wiederholungen wissen, dass an dieser Stelle das Markersignal kommt. Einfach mal abwarten und gucken, was der Hund macht. Bleibt er stehen: Markieren, freuen und belohnen. Steht der Hund zuverlässig, wartet man wieder mit dem Click, setzt sich der Hund daraufhin hin: Markieren, freuen und belohnen.
Dies muss natürlich generalisiert werden.

Sehr viel im Training kann über Shaping (freies Verhalten formen) erlernt werden. Die Hunde können von Anfang an lernen ihren eigenen Kopf anzustrengen und mitzudenken. Der Hund Signale so selbstständig erlernen, das führt dazu, dass die Hunde diese Signale lieber und zuverlässiger ausführen.

Keine Kommentare: